Hallo in die Runde,

was für ein verrücktes Jahr. Wir befinden uns im Spannungsfeld zwischen höchster Verunsicherung und tollen neuen Chancen.

Wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass halb Deutschland von zu Hause arbeiten wird? Klar, das funktioniert nicht automatisch gut, aber statt zu jammern, dass es nicht funktioniert, überlegen sich viele Unternehmen WIE es gut gehen könnte. Und sie teilen Ihre Erfahrungen mit anderen. Natürlich auch Online.

Ob das auch "nach Corona" so bleibt, kann jetzt noch niemand wirklich voraussagen, allerdings ist davon auszugehen, dass die Situation im Augenblick schon so lange besteht, dass sich eingefahrene Gewohnheiten bereits stark verändert haben. Das Ifo-Institut hat eine Studie zu den aktuellen Erkenntnissen veröffentlicht.
(Mehrheit der Unternehmen will Home Office dauerhaft ausweiten)

1. Führung in ungewissen Situationen
Wie geht es jetzt weiter? Wie entwickelt sich die Situation? Kann man unter diesen instabilen Vorzeichen überhaupt Entscheidungen treffen? Das fragen sich derzeit viele Führungskräfte. Bewährte Rezepte der Vergangenheit funktionieren in der Krise nicht mehr. Wir brauchen also neue Rezepte. Das sagt sich aber so leicht. Sei mal kreativ! Sei mal mutig! Führe mal anders! Nur: WIE geht das?

Wir haben ein paar Thesen dazu entwickelt, wie Design Thinking und Lean Startup als neue Rezepte für Führung in ungewissen Situationen genutzt werden können. Ende Juni hatten wir auf LinkedIn einen Aufruf für einen Kurzworkshop mit Unternehmenspraktikern gestartet, zu dem sich letztendlich 20 Interessenten gemeldet hatten. Die Ergebnisse des Workshops haben wir in einem Blogbeitrag kurz dargestellt.

2. Runter vom Sofa - vom WIE zum TUN
Durch die Workshops wurden wir in unserer Annahme bestärkt, dass agile Methoden sich eignen, in ungewissen Situationen gute Entscheidungen zu treffen. Rezepte sind ja schön und gut. Aber welche funktionieren wirklich und WIE bleibt man nach dem ersten Versuch auch dran und sorgt dafür, dass sie zu wirklich lebendigem Austausch und ins echte TUN münden. In unseren Sofatrainings sitzt Ihr gemütlich auf dem Sofa, während wir Euch neue Methoden und Vorgehensweisen erklären. Aber am Ende nützt alles nix. Ihr müsst runter vom Sofa, wenn Ihr was bewegen wollt. Damit Euch das leichter fällt, haben wir uns ein neues Angebot überlegt, bei dem Ihr in regelmäßigen Abständen von uns neue Impulse bekommt und Euch mit anderen Unternehmenspraktikern austauschen könnt. Alle 4 Wochen ein 2-stündiger Kurzworkshop zum Thema "Führung in ungewissen Situationen". Wenn Ihr darauf Lust habt, dann auf geht's - RUNTER vom Sofa.

3. Rein in den Pool
Wir haben das ganz wörtlich genommen und uns in der heißen Sommerzeit öfters mal eine Strategiesitzung in unseren Infinity-Pool verlegt. Das wollten wir Euch natürlich nicht vorenthalten...

4. Lehrer Schmidt
Über unser Leid mit dem Homeschooling und dem Versagen unseres Bildungssystem haben wir Euch ja schon im letzten Newsletter geklagt. Da gibt es nix Neues. Also haben wir recherchiert, ob es für unsere Kinder in der freien Welt des Internets auch Sofatrainings gibt. Wir sind bei "Lehrer Schmidt" fündig geworden.
Er zeigt den Kindern WIE sie in Mathe und Physik besser werden können und den Lehrern, wie Digitalisierung funktioniert.
Christian und mir nutzt er ganz unterschiedlich:
Christian: kann das alles auch, nur lassen sich die Kinder von ihm persönlich ungern etwas erklären - ihr kennt das "Der Prophet im eigenen Haus..."
Inga: ich kann das meiste nicht mehr und wenn ich es kann, dann lassen sie es sich von mir persönlich ungern erklären (siehe oben)
Lehrer Schmidt hat da mehr Chancen bei den Kids. Vor allem, weil er auch sonst vernünftige Gedanken hat.

5. Machtverschiebung
Wenn wir schon mal wieder beim Internet und Youtube sind, können wir auch ganz kurz zu den Verschwörungstheorien abschweifen. Eigentlich möchten wir darauf aber gar nicht näher eingehen. Im Prinzip hat sich Christian schon vor ein paar Jahren über das Thema Gedanken gemacht. Warum gewinnen abstruse Gedanken und radikale Ansichten derzeit so an öffentlicher Aufmerksamkeit? Weil das Internet eine Plattform bietet, in der sich auch Minderheiten zusammentun können - und ihr wisst ja "gemeinsam sind die Schwachen schmächtig" - das ist ein Kern der Digitalisierung.

6. Die langsamste Arbeit ist die wichtigste - Führung in ungewissen Situationen
Zu diesem Schluss kommt John Franklin aus dem Buch "Die Entdeckung der Langsamkeit" nach seinem bewegten Leben auf dem Meer. Es beschreibt die Zeit der großen Entdeckungen vor 200 Jahren, die bei näherem Hinsehen einige Parallelen zu unserer heutigen Zeit aufweist.



„Die langsamste Arbeit ist die wichtigste. Alle normalen, schnellen Entscheidungen trifft der erste Offizier.“

Der Blick in die Ferne und das besonnene Handeln mit dem schnell entschlossenen kombinieren. Die Fähigkeit, genau zu beobachten und nicht dem ersten Instinkt zu folgen. Situativ entscheiden, wann Langsamkeit das Mittel der Wahl ist und wann Schnelligkeit. 

John Franklin war so langsam, dass ihn seine Zeitgenossen auch gerne für dumm hielten. Schnelligkeit schien das Mittel der Wahl zu sein in einer Welt voller Kriege, Gefechte und Stürme. Schnell handeln, bevor der Feind die Oberhand gewinnt, schnell auf Stürme und eindringendes Wasser reagieren. Vieles geht am Langsamen vorbei, ohne dass er reagiert. 

Manches erfordert aber gar keine schnelle Reaktion, sondern eine besonnene Analyse und zu wissen, wann es besser war, einer richtigen andere Person die Handlungsfläche zu übergeben.

Danke für's Lesen. Wir freuen uns auf Eure Gedanken. Was bewegt Euch? Was habt Ihr entdeckt? Was sucht Ihr? Lasst es uns wissen. Wir lieben den Austausch.
Gerne dürft Ihr diesen Newsletter auch weiterleiten und empfehlen.

Sommerliche Grüße

Inga und Christian